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BACKSTAGE: Tanz an die Spitze

cliff · October 03, 2019 · Uncategorized · 0 comments

Was ich an meiner Arbeit als Fotograf liebe, ist die Abwechslung. Essen und Menschen haben es mir dabei besonders angetan. In den vergangenen Jahren habe ich mich deshalb auf Food und People Photography spezialisiert. Eine Frau, die schon öfter vor meiner Kamera gestanden ist, ist Julia Katharina, Tänzerin und Luftakrobatin. Aber was treibt sie an, täglich hart an sich und ihrem Körper zu arbeiten und wie ist es für sie, vor der Kamera zu stehen? Das hat sie mir in einem Interview verraten.

Pixelcoma: Du bist Tänzerin, ein Beruf, der ja nicht sehr planbar ist bzw. eine eher unsichere Branche. Was hat dich dazu bewogen, deinen Marketingjob an den Nagel zu hängen und dich ganz dem Tanzen zu widmen?

Julia: Das Tanzen ist meine große Leidenschaft. Meine erste Ballettstunde habe ich mit 5 Jahren genommen und bin dieser Kunst zu 100% verfallen. Ursprünglich wollte ich eigentlich studieren, Richtung Medien/Journalismus gehen und nebenbei aus Leidenschaft tanzen. Das war dann in der Realität eher anders, ich habe mehr und mehr Jobs bekommen und studieren ging sich zeitlich nicht mehr aus. Nachdem ich ein paar Jahre Vollzeit die Dance-Industry künstlerisch geleitet habe, wollte ich mich meiner Solo-Karriere widmen und bin komplett ins Freelancen eingestiegen. Nebenbei habe ich Luftakrobatik für mich entdeckt. Als Tänzerin/Luftakrobatin habe ich erfolgreich in Österreich und Deutschland gearbeitet. Das Interesse für Medien hat sich nach wie vor gehalten, ich habe eine Zeit für ein Online-Magazin geschrieben und bin dann nebenbei bei Styria Lifestyle ins Marketing eingestiegen und habe 1 Jahr später bei CHANEL Österreich als Marketing Assistentin gearbeitet. Eine aufregende Zeit, in der ich sehr viel gelernt habe, vor allem auch wo meine Grenzen liegen. Der Doppelbelastung habe ich nach 2 Jahren nicht mehr standgehalten. Ich hätte Vollzeit in den Job einsteigen können, aber ich konnte einfach nicht. Die Bühne ist meine große Leidenschaft. Ich habe das einfach für mich so deutlich erkannt wie noch nie zuvor. Dementsprechend gab es für mich nur eine Entscheidung. Alles auf eine Karte, keinen regulären Job mehr nebenbei und zu 100% Tanzen und Zirkus. Die beste und furchteinflößendste Entscheidung bisher. Und es hat sich absolut gelohnt das Risiko einzugehen, ich kann mich wirklich glücklich schätzen.

Pixelcoma: Du bist ja schon mehrmals vor meiner Kamera gestanden. Denkst du als Tänzerin hat man „als Model“ Vorteile? Und wenn ja, welche?

Julia: Körperbewusstsein! Als Tänzerin beschäftige ich täglich mit Bewegung, finde neue Wege meinen Körper als Instrument zu nutzen, wodurch man vor der Kamera unendlich viele Möglichkeiten hat. Als Performer ist man es außerdem gewohnt sich vor Publikum zu präsentieren und ist aufgeschlossen und nicht sehr schüchtern. Von Fotografen habe ich bisher immer ziemlich positives Feedback bekommen, vor allem auch was die Unkompliziertheit von Tänzern bezüglich Temperaturen, Umziehmöglichkeiten und Durchhaltevermögen anbelangt.

Pixelcoma: Stehst du gerne vor der Kamera?

Julia: Ja, sehr gerne. Fotoshootings machen mir unglaublich viel Spaß, ich würde gern viel mehr Werbungen, Videos und kreative Shootings machen. Der Austausch mit Fotografen ist super spannend, wenn auch sicher nicht immer einfach. Ich habe schon oft gehört: „Das ist das perfekte Sprungfoto, komplett fokussiert“, und ich bin nicht zufrieden, weil mein Knie nicht exakt durchgestreckt oder das Gesicht ein wenig verzerrt ist. Dann verbringt man die nächsten 15 -30 min damit, das perfekte Foto kreieren. Mit einem gelassenen Team wird das zur positiven Herausforderung. Ich liebe es außerdem, in einen kreativen „Flow“ zu kommen, und ausgefallene Posen und Hintergründe zu finden und einen beinahe elektrisierenden Ideenaustausch mit dem Fotografen zu haben.

Pixelcoma: Burlesque-Shows in Deutschland, Musikvideos und akrobatische Einlagen – was ist dein Lieblingsbereich?

Julia: Ich kann mich nicht entscheiden, ich will einfach alles machen! Deswegen nenne ich mich „Allrounder“. Das ist für mich auch das Spannende an meinem Beruf. Die Vielseitigkeit und Abwechslung ist das, was mich so anzieht. Angefangen von Musikvideos im kommerziellen Bereich, Bühnenshows im Varieté Stil über Contemporary Performances oder Solo Luftakrobatik-Einlagen bei Galas, mir macht einfach alles Spaß. Das bedeutet aber trotzdem, dass ich meinen Fokus setzen muss und meine Zeit nicht mit Jobs verschwende, die ich eigentlich eh nicht machen möchte. Vor allem aber auch bin ich ständig im Training. Neue Skills bedeuten eine Menge Arbeit. Zum Glück ist das ja meine Leidenschaft und fühlt sich nur manchmal nach Arbeit an 😉

Pixelcoma:Was war bisher dein größter Erfolg?

Julia: ich bin mit einer der weltweit größten Agenturen (go2talent) unter Vertrag.

Pixelcoma: Was erwartet dich im nächsten Jahr in den USA?

Julia: Ich werde am größten Studio in Las Vegas (Millennium Dance Complex) unterrichten und mit der international bekannten Choreografin Alex Little touren und bei den größten Dance Conventions in Amerika unterrichten.

Pixelcoma: Wo siehst du dich in 10 Jahren?

Julia: In 10 Jahren möchte ich noch immer performen, mit Stars auf Tour gehen, Cirque du Soleil gespielt haben und high Level Kontortionistin und Luftakrobatin sein, zusätzlich aber mehr in Richtung Creative Directing für große Bühnenshows gehen. Mein Traum ist es, später als Tanztherapeutin für Kinder und Jugendliche mit mentalen Problemen wie Essstörungen, Angstattacken, Depressionen, Traumas etc. zu arbeiten. Ich hoffe es geht sich zeitlich und finanziell bald aus, mit einem Psychologiestudium zu beginnen und im Anschluss meine Tanztherapie-Ausbildung anzugehen.

Pixelcoma: Ich wünsch dir viel Erfolg für deine tänzerische Zukunft und hoffe, dass du bald wieder mal vor meiner Kamera stehst!

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